GAIT - Ganganalyse und -rehabilitation
Ausbildung mit individuell angepassten Inhalten
Alle im Lehrgang absolvierbaren Module umfassen praxisnahe Lehrveranstaltungen. Um welche Veranstaltungen es sich hierbei genau handelt, ist beim Zertifikatslehrgang GAIT nicht von vornherein vollständig festgelegt.
Es gibt einige für alle Teilnehmer*innen verpflichtende Inhalte. Der Rest des Curriculums wird nach den Bedürfnissen der jeweiligen Studierenden gemeinsam mit der Lehrgangsleitung ganz individuell abgestimmt.
Hier orientieren Sie sich am Lehrveranstaltungsplan des Masterlehrgangs GAIT. Daher kann der Zertifikatslehrgang je nach gewählten Veranstaltungen innerhalb von 2 oder 3 Semestern abgeschlossen werden.
Praktisches Lernen mit Hilfe neuester Technik
Für den Erwerb von Methoden der instrumentierten Ganganalyse sowie innovativer Interventionsansätze steht das Gang- und Bewegungsanalyselabor der FH St. Pölten zur Verfügung. Dieses ist mit Technologien und Systemen auf dem neuesten Stand der Technik ausgestattet. Im Rahmen von Case Studies werden die erworbenen Kompetenzen unter Supervision von Gangexpert*innen verknüpft und umgesetzt.
Module
Lehrinhalte
- Explorative Fallstudien
- Deskriptive Fallstudien
- Berufsspezifischer Qualitätszyklus
- Inventarisierung der 5 Evidenzquellen nach Tonelli
- Klinische und evidenzbasierte Argumentation
Lernziele
Die Absolvent*innen
- beurteilen ihre klinischen Entscheidungen kritisch anhand der 5 Evidenzstufen von Tonelli.
Lehrinhalte
- Explorative Fallstudien
- Deskriptive Fallstudien
- Berufsspezifischer Qualitätszyklus
- Inventarisierung der 5 Evidenzquellen nach Tonelli
- Klinische und evidenzbasierte Argumentation
Lernziele
Die Absolvent*innen
- beurteilen ihre klinischen Entscheidungen kritisch anhand der 5 Evidenzstufen von Tonelli.
Lehrinhalte
- Gangspezifische vertiefende Anamnese, Untersuchung und Befundung
- Visuelle Inspektion des Gangbildes
- Unterstützende Beurteilungsinstrumente (Assessments, Scores & Fragebögen)
Lernziele
Die Absolvent*innen
- können eine klinische Untersuchung im Kontext einer Gang- und Bewegungsanalyse durchführen.
- sind in der Lage eine systematische Beobachtung des Gangbildes durchzuführen, können diese dokumentieren und inhaltlich interpretieren.
- wissen über unterschiedliche Assessments und Erhebungsinstrumente Bescheid und können diese gezielt anwenden.
- sind in der Lage anhand der Informationen aus der klinischen Untersuchung und den Erkenntnissen aus der beobachtenden Ganganalyse relevante Pathophysiologien zu identifizieren.
Lehrinhalte
- Mechanische Grundlagen in der Gang- und Bewegungsanalyse
- Kinematische & kinetische Aspekte
- Energie, Arbeit und Leistung
- Inversdynamik
- Modellbildung in der angewandten Biomechanik
Lernziele
Die Absolvent*innen
- verstehen die für die Modellbildung in der angewandten Biomechanik relevanten physikalischen und insbesondere mechanischen Grundlagen.
- kennen die wichtigsten, für Gang- und Bewegungsanalysen relevanten, biomechanischen Modelle.
- wissen über den grundlegenden Aufbau dieser biomechanischen Modelle und die einhergehenden Annahmen und Limitationen Bescheid.
- können einfache planare, kinematische und inversdynamische Berechnungen durchführen.
Lehrinhalte
- Lösung von Fallbeispielen
- Case-Study-Research
- Berufsspezifischer Qualitätszyklus
- Definition und Formen des Clinical Reasoning
- Verwendung von Hypothesenkategorien
- Erkennung gangspezifischer klinischer Muster
Lernziele
Die Absolvent*innen
- konzipieren, analysieren und evaluieren ein für den/die Patient*in und die jeweilige Situation angepasstes Untersuchungsverfahren und Interventionsvorgehen.
Lehrinhalte
- Grundlagen des Coachings im Kontext der Gangrehabilitation
- Zielarbeit mit Patient*innen
Lernziele
Die Absolvent*innen
- können ausgewählte Methoden des Coachings in der Patient*innenbegleitung einsetzen.
- profitieren von Ansatzpunkten zur Stärkung der persönlichen Resilienz.
Lehrinhalte
- häufig vorkommende Abweichungen vom physiologischen Gangbild
- muskuläre, artikuläre, neurologische Ursachen für die Veränderung des Gangbildes
- ausgewählte Krankheitsbilder der klinischen Fachbereiche Orthopädie, Traumatologie, Neurologie, Neurochirurgie, Pädiatrie, Psychiatrie, die zu einer Veränderung des Gangbildes führen (z.B. Zerebralparesen, Amputationen, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Mellitus, Insult, Multiple Sklerose, Spina Bifida, Gelenksarthrosen)
- medikamentöse Therapie, die Auswirkungen auf das Gangbild zeigen
Lernziele
Die Absolvent*innen
- können Gangstörungen erkennen.
- können die Ursachen von Abweichungen des physiologischen Gangbildes benennen und deren Auswirkungen identifizieren.
- können die Auswirkungen wesentlicher, gangbeeinträchtigender Krankheitsbilder im Hinblick auf gangspezifische Veränderung erkennen und im Rehabilitationsprozess berücksichtigen.
- können zwischen einem physiologischen und einem pathologischen Gangbild unterscheiden.
- können Gangpathologien dokumentieren.
Lehrinhalte
- gangrelevante Parameter (Schritt, Kadenz, etc.) des physiologischen Ganges
- Motorische Entwicklung des menschlichen Ganges über die Lebensphasen
- Die Gangphasen und ihre Charakteristika (Gelenkstellungen, Muskelaktivitäten, etc.)
- Verwendung von gangrelevanten Beurteilungsbögen
Lernziele
Die Absolvent*innen
- können die gangrelevanten Parameter benennen und bestimmen.
- kennen die Besonderheiten der motorischen Entwicklung in Bezug auf das Gehen über die Lebensspannen inkl. der physiologischen Normabweichungen und können diese im Rehabilitations- prozess berücksichtigen.
- können die Phasen des physiologischen Gangbildes definieren und deren Charakteristika wie z.B. Gelenkstellungen und Muskelaktivitäten erkennen und in standardisierten Beurteilungsbögen dokumentieren.
Lehrinhalte
- Begriffsbestimmungen und Überblick komplexer bewegungsanalytischer Messverfahren
- Grundlagen der Elektromyographie
- Grundlagen der Pedobarographie
- Grundlagen der 2/3D Gang- und Bewegungsanalyse
- Anwendung und Erprobung unterschiedlicher bewegungsanalytischer Verfahren
Lernziele
Die Absolvent*innen
- kennen die Grundbegriffe der angewandten Biomechanik und können unterschiedliche Messverfahren danach einteilen und beurteilen.
- kennen unterschiedliche, komplexe biomechanische Messverfahren.
- können, dem klinischen Erscheinungsbild entsprechend, die richtigen Messverfahren auswählen und wissen über deren Limitationen Bescheid.
Lehrinhalte
- Angewandte Elektromyographie
- Angewandte Pedobarographie
- Angewandte 3D Gang- und Bewegungsanalyse
- Innovative Analyseverfahren in der Gang- und Bewegungsanalyse (z.B. Musculoskeletal Modelling)
- Datenaufbereitung und Interpretation
- Fallbeispiele
Lernziele
Die Absolvent*innen
- können unterschiedliche bewegungsanalytische Messverfahren praxisnahe und eigenständig durchführen und gewonnene Ergebnisse inhaltlich kritisch hinterfragen, interpretieren und in den klinischen Kontext setzen.
- wissen über die Limitationen der Messverfahren Bescheid und sind in der Lage durch ihr Handeln aktiv Einfluss auf die Validität und Reliabilität von Messergebnissen zu nehmen.
- wissen über innovative und neuartige Analyseansätze Bescheid und können diese anwenden.
- können komplexe biomechanische Messverfahren anwenden und gewonnene Daten kritisch hinterfragen und inhaltlich interpretieren.
- erlangen durch Interpretation unterschiedlicher Fallbeispiele ein breites Methodenrepertoire und routinierte Analysekompetenz.
Lehrinhalte
- Kommunikationsmodelle für die berufliche Anwendung
- Analyse des eigenen Kommunikationsverhaltens
- Rollenaufteilung und Stimmigkeit in Gesprächen
- Gesprächsführung mit Patient*innen zu den Themen Patient Education und Verhaltensänderungen
- Reflexion von Gesprächssituationen durch Videoanalysen
Lernziele
Die Absolvent*innen
- können Gesprächssituationen anhand von Modellen charakterisieren und auswerten.
- erkennen Zusammenhänge der kommunikativen Wirkfaktoren auf die Verhaltensänderung von Patient*innen und überprüfen sie.
- generieren neue Handlungsoptionen in der Kommunikation mit verschiedenen Gesprächspartner*innen im beruflichen Kontext.
Lehrinhalte
- Selbständiges Anwenden von Assessments und Verfahren in der Gang- und Bewegungsanalyse, funktionelle und mechanische Wirkungsweisen,
- Anwendung im beruflichen und wissenschaftlichen Kontext
- Sammeln von Erfahrung im Berufsfeld (Ganglabor)
Lernziele
Die Absolvent*innen
- kennen Verfahren und Assessments in der Ganganalyse und können diese adäquat auswählen und anleiten.
- können unter Supervision und eigenständig Gang- und Bewegungsanalysen durchführen.
Lehrinhalte
- Funktionelles Kraft-, Ausdauer-, Beweglichkeits-, Koordinationstraining mit Fokus auf konkrete Gangproblematiken
- Strategien aus dem Bereich des motorischen Lernens
Lernziele
Die Absolvent*innen
- können basierend auf Ergebnissen gangspezifischer Assessments adäquate trainingstherapeutische Maßnahmen zur Behandlung von angproblematiken ableiten, die Auswahl begründen und angepasste Rehaprogramme erstellen.
- können Übungen zur Verbesserung von Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination zielgerichtet und funktionell gestalten.
- kennen Strategien aus dem Bereich des motorischen Lernens zur Vermittlung von Übungen und können diese anwenden.
Lehrinhalte
- Innovative Technologien (z.B. Serious Games, AR/VR, Biofeedback, Sonifikation) zur Unterstützung trainingstherapeutischer Maßnahmen in der Gangrehabilitation – Nutzung, Gestaltung, und Evaluation
Lernziele
Die Absolvent*innen
- können geeignete technische Hilfsmittel und innovative Ansätze zur Unterstützung der Gangrehabilitation in Hinblick auf deren Zweckmäßigkeit und Usability auswählen, gezielt einsetzen und Rückschlüsse aus erhobenen Messgrößen ziehen.
- können die technischen Hilfsmittel an Übende anpassen und Nutzer*innen im Umgang mit den Systemen schulen.
Lehrinhalte
- Grundlagen der digitalen Signalverarbeitung
- Computergestützte Datenverarbeitung und -reduktion
Lernziele
Die Absolvent*innen
- wissen über die Grundlagen der digitalen Signalverarbeitung Bescheid und können diese auf Daten aus der Gang- und Bewegungsanalyse anwenden.
- kennen gängige Datenformate und Softwarepakete aus der Gang- und Bewegungsanalyse und können darin Daten computergestützt verarbeiten.
Lehrinhalte
- Fortgeschrittene Methoden der digitalen Signalverarbeitung
- Fortgeschrittene Methoden der Datenverarbeitung und -reduktion
- Methoden der Qualitätssicherung in der Gang- und Bewegungsanalyse
- Anwendung der Datenschutz-Grundverordnung
- Datenkommunikation und -visualisierung
Lernziele
Die Absolvent*innen
- beherrschen und verfeinern die fortgeschrittenen Methoden für die (digitale) Datenaufbereitung und -reduktion.
- sind in der Lage entsprechende Qualitätssicherungsmaßnahmen im Rahmen des Betriebs eines Gang- und Bewegungsanalyselabors durchzuführen.
- sind in der Lage Daten aus der Gang- und Bewegungsanalyse in standardisierter Form zu visualisieren, um diese klinischem Fachpersonal sowie Patient*innen weiter zu kommunizieren.
- wissen über die Grundsätze der aktuellen Fassung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Bescheid und können diese in Datenmanagementprozessen anwenden.
Lehrinhalte
- Überblick über gängige Hilfsmittel in der Gangrehabilitation und deren Einsatzbereich (Orthesen, Prothesen, Einlagenversorgung, Exoskelett, etc.)
- Kenntnis über Tätigkeitsbereich und Arbeitsweise anderer - in die Gangrehabilitation involvierter - Disziplinen
Lernziele
Die Absolvent*innen
- kennen gängige Hilfsmittel und deren Einsatzbereich, Wirkungsweise und Funktion in der Gangrehabilitation.
- wissen Bescheid über die Rolle und den Aufgabenbereich involvierter Disziplinen in der Gangrehabilitation.
Lehrinhalte
- Funktionelles Kraft-, Ausdauer-, Beweglichkeits-, Koordinationstraining mit Fokus auf konkrete Gangproblematiken
- Strategien aus dem Bereich des motorischen Lernens
Lernziele
Die Absolvent*innen
- können basierend auf Ergebnissen gangspezifischer Assessments adäquate trainingstherapeutische Maßnahmen zur Behandlung von Gangproblematiken ableiten, die Auswahl begründen und angepasste Rehaprogramme erstellen.
- können Übungen zur Verbesserung von Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination zielgerichtet und funktionell gestalten.
- kennen Strategien aus dem Bereich des motorischen Lernens zur Vermittlung von Übungen und können diese anwenden.
Lehrinhalte
- Grundlagen der Motivationsforschung sowie gängige Konzepte
- Umsetzung von Modellen aus der Motivationsforschung im Rahmen der Gangrehabilitation
Lernziele
Die Absolvent*innen
- können mittels wissenschaftlicher Erkenntnisse aus dem Bereich der Motivationsforschung Patient*innen im Prozess der Gangrehabilitation unterstützen.
Lehrinhalte
- Literaturrecherche, Literaturdatenbanken, Literaturverwaltungsprogramme, zitieren von Literatur
- Wissenschaftstheorie und Forschungsmethodik im Bereich Gesundheitswissenschaften
- Wissenschaftsethik
- Wissenschaftliche Rhetorik und Präsentation wissenschaftlicher Studien
- Scientific English
Lernziele
Die Absolvent*innen
- können Literatur in internationalen Datenbanken recherchieren und sind in der Lage diese kritisch zu beurteilen.
- können Literaturverwaltungsprogramme zur Speicherung ihrer eigenen Suchergebnisse und zum Verfassen wissenschaftlicher Texte unter Einhaltung von Zitierregeln nutzen.
- können einen wissenschaftlichen Diskurs führen und wissenschaftliche Studien in Englisch präsentieren.
- kennen die wissenschaftstheoretische Fundierung klinischer Studien, die wesentlichen
Forschungsmethoden in den Gesundheitswissenschaften sowie die ethischen Rahmenbedingungen in den Gesundheitswissenschaften.