Sozialpädagogik (Schwerpunkt Sozialarbeit) BA (CE)
Projekte
Im Laufe des Studiums sind die Studierenden in ein Forschungsteam des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung eingebunden und verfassen in diesem Rahmen ihre Masterthesis.
Auf der Seite des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung finden Sie Seiten mit Informationen zu allen Lehrforschungsprojekten mit zusätzlichen Materialien und der Dokumentation der Forschungsergebnisse
2022/23
Leitung:
Laun Pascal, BA MA
Mag. (FH) Adrian Thomas
Viruspandemie und Wirtschaftseinbruch haben die Zahl der Jugendlichen ohne Jobperspektive in Europa in die Höhe schnellen lassen. Vielfach haben Jugendliche in den vergangenen Monaten den Eindruck geschildert, bei der Bekämpfung der Pandemiefolgen vergessen zu werden. Die EU-Kommission rief 2022 nun als "Jahr der Jugend" aus.
Der EU-Durchschnitt der Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 16,9 Prozent (Österreich: 9,7 Prozent). Für jene unter ihnen, die im bisherigen Leben weder Job, Schulung noch Ausbildung ergattern konnten, steht das Akronym "NEET" ("Not in Education, Employment or Training").
Deren Situation soll daher im Rahmen einer Projektwerkstatt untersucht werden. Die Forschungsfragen sollen sich zum Beispiel mit den Folgen der Pandemie, den Folgen der Arbeitslosigkeit, den Unterstützungsangeboten und Beschäftigungsoffensiven befassen. Die Relevanz ergibt sich aus den psycho-sozio-ökonomischen Folgewirkungen auf Individuum und Gesellschaft, die Bewältigung der Krisensituationen der oft marginalisierten Zielgruppe der Jugendlichen und Jungen Erwachsenen.
Innerhalb der Projektwerkstatt soll zur Beantwortung der Fragestellungen mit einem "mixed-methods-approach" gearbeitet werden, den die jeweiligen Studierenden für sich auswählen.
2021/22
Leitung:
Pascal Laun BA MA
Mag. (FH) Thomas Adrian
In Österreich werden aktuell mehr als 13.000 Kinder und Jugendliche, zumindest zeitweise, in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in den jeweiligen Bundesländern untergebracht. Sie alle stehen früher oder später – meist aber mit Erreichung der Volljährigkeit – vor der Herausforderung den Übergang aus betreuten Einrichtungen oder familienähnlichen Betreuungsformen in ein eigenständiges Leben zu vollziehen.
Während das Alter, mit dem junge Menschen aus dem Elternhaus ausziehen in Österreich bei mittlerweile durchschnittlich mehr als 25 Jahren liegt, sollen "care leavers" bereits mit 18 Jahren fähig sein ein selbst- und eigenständiges Leben zu führen. In Relation zu jungen Erwachsenen, die in ihren Herkunftsfamilien aufwachsen, kann davon ausgegangen werden, dass "care leavers" innerhalb teils sehr kurzer Zeit diverse existentielle Fragen zu klären und sich einen eigenständigen Alltag zu organisieren haben.
Vor diesem Hintergrund soll der Frage nachgegangen werden, wie sich die Lebenslagen junger "care leavers" am Übergang aus stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe gestalten. Die Methodik reicht von Diskurs- und Literaturanalyse, bis hin zu narrativen bzw. leitfadengestützten Interviews und insbesondere den Einbezug von betroffenen jungen Erwachsenen als Subjekte der Forschung. Die Relevanz ergibt sich einerseits sozialpolitisch aufgrund der beschlossenen "Verländerung" der Kinder- und Jugendhilfe und aus dem nach wie vor nicht befriedigenden Forschungsstand zu dem Thema.
Leitung:
Mag. Ernst Tradinik
Lukas Adler BSW
Inklusive Medienarbeit - Wir machen gemeinsam mit Menschen mit (Lern-) Behinderung/en Medien! Wir lernen und lehren: Wie führe ich ein Interview, wer macht lieber Moderation oder kümmert sich um Inhalte? Welches Genre oder welches Medium wollen wir gestalten und wie ist es, vor der Kamera oder dem Mikrofon zu sein, oder wie gehen wir mit Sprache oder Nicht-Sprache um? Gestalte ich lieber eine Unterhaltungs- oder eine Nachrichtensendung? Schaffe ich eine Radiosendung, filme ich einen Beitrag, nehme ich einen Podcast auf oder streame im Internet? Welche Medien können wir während der Corona Pandemie nutzen?
Wissenschaftliche Arbeiten an der FH St. Pölten haben sich bereits mit Teilbereichen der inklusiven Medienarbeit wie Partizipation, Herausforderungen an Professionals, Selbstbemächtigung und Empowerment oder Ausdruck in Medienprodukten beschäftigt, deren Erkenntnisse als Basis für weiterführende oder noch nicht erforschte Fragestellungen dienen sollen. Dieser Prozess soll fortgeführt werden mit dem Ziel, die Basis für eine Fachcommunity zu bilden, sowie in Zukunft ein erstes Werk an Fachliteratur in Form eines Handbuchs zum Thema verfassen zu können.
"Was kann inklusive Medienarbeit leisten?" Für die agierenden Personen – Menschen mit (Lern-) Behinderung und/oder psychischer Erkrankung. Für die Begleiter*innen/Unterstützer*innen von inklusiver Medienarbeit. Für Rezipient*innen von inklusiven Medienprodukten und für Firmen und Arbeitgeber*innen am 1. und 2. (Medien-) Arbeitsmarkt. Welche potenziellen Mehrwerte sind noch nicht beforscht worden? Sind die Ergebnisse der bisherigen Forschung replizierbar oder haben nachhaltige Benefits? Wo liegen möglicherweise Barrieren? Wieso fehlt es an Umsetzung? Wie können entsprechende Zugangsvoraussetzung geschaffen werden? Wie können wir Menschen mit (Lern-) Behinderung in Medien- und Kulturschaffung unterstützen? Welche Rolle kann inklusive Medienarbeit in der Praxis und Profession von Sozialpädagogik und Sozialen Arbeit spielen?.
Alle Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Verwandte Projekte
2017/18
Leitung:
Patricia Renner MA
Mag. Tradinik Ernst
Wir machen gemeinsam mit Menschen mit (Lern-) Behinderung(en) Fernsehen! Wir lernen und lehren: Wie führe ich ein Interview, wer macht lieber Moderation oder kümmert sich um Inhalte? Welches TV Genre wollen wir und wie ist es, vor der Kamera zu sein oder wie gehen wir mit Sprache um? Wie halte ich ein Mikrofon oder welche Hilfsmittel brauche ich? Wo stelle ich die Kamera scharf und welche Unterstützung brauche ich? Gestalte ich lieber eine Unterhaltungssendung oder eine Nachrichtensendung?
Wir erarbeiten Forschungsfragen, die wir an die inklusive Medienarbeit stellen.
Was kann inklusive Medienarbeit leisten?
Für die agierenden Personen - Menschen mit (Lern-)Behinderung(en):
- Selbst – bewusst - sein, Kompetenzförderung, Erweiterung von Sprachkompetenzen u. a.
- Herstellung von Öffentlichkeit von Menschen mit (Lern-)Behinderung
- Erlernung der einzelnen Arbeitsfelder, wie Moderation, Redaktion, Kamera etc.
- Ein mögliches Schaffen von Arbeitsplätzen oder zumindest geschützte bzw. geförderte Arbeitsplätze bzw. ein Bewusstsein, dass dies notwendig ist.
Für die Nutzer*innen der inklusiven audiovisuellen Produkte:
- Ein Kennenlernen von Menschen mit (Lern-)Behinderung und deren Anliegen, Interessen etc.
Forschungsfragen können aus den Punkten 1 & 2 erstellt werden. Diese sind relevant, weil dieser Bereich noch kaum wissenschaftlich untersucht ist und auch einer größeren Öffentlichkeit bedarf.
Leitung:
Mag. (FH) Christina Engel-Unterberger
Dipl.-Pol. Jonas Meixner
Berufliche und betriebliche Zugehörigkeit stellen zentrale Identifikationspunkte (nicht nur junger Menschen) dar und spielen eine Rolle, wenn es um Soziale Inklusion geht. Das Projekt richtet den Blick auf das Erleben junger Menschen, die ihre Berufsausbildung außerhalb der „klassischen betrieblichen“ Lehrausbildung absolvieren.
Ziel ist die Rekonstruktion von Orientierungsmustern. Das Datenmaterial für die Rekonstruktion wird durch Gruppengespräche mit jungen Menschen und Gruppengespräche mit für die Ausbildung zuständigen Personen erhoben und anhand der dokumentarischen Methode ausgewertet. Die gewonnenen Erkenntnisse können als Reflexionsfolie (sozial-)pädagogischen bzw. sozialarbeiterischen Handelns dienen.