Mental Health
Ausbildungsinhalte
Sie erlangen Fähigkeiten zur selbstständigen Weiterentwicklung von Mental Health, die Qualifizierung für Leitungspositionen sowie Einblicke in die aktuelle Forschung.
- Dauer: 604 Lehreinheiten, von denen 315 als Präsenzlehrveranstaltungen, 259 in Form von Fernlehre und 30 in Form eines „Trainings on Project“ (Praxisphase und Projektarbeit) zu absolvieren sind.
- Abschlussmodalität: positiver Abschluss aller Module und Verfassen einer Masterthesis
Modularer Aufbau
- Grundlagen von Mental Health
- Diagnostik, Hilfeplanung und Intervention
- Rechtsfragen und Management
- Training on Project
- Mental Health Kompetenzen
- Wissenschaftliche Kompetenz
Der Lehrgang ist berufsbegleitend konzipiert. Sie besuchen etwa ein Seminar pro Monat (nicht in den Sommermonaten) mit Präsenzzeiten von Freitag 17:00 bis 20:30 und Samstag 9:00 bis 18:30 Uhr. Zwischen den Seminaren absolvieren Sie eine Vorbereitung in Fernlehre (Aufwand jeweils ca. zehn Stunden zu Hause, Materialien werden zur Verfügung gestellt).
Überblick
Lehrinhalte
In dem Modul klinische und biologische Psychiatrie sollen die multimodalen Konzepte der Psychiatrie vorgestellt und in Hinblick auf den „Mental Health- Ansatz“ besonders der sozialpsychiatrische Aspekt beleuchtet werden. Psychische Leiden entstehen teils aus den gegenwärtigen Umständen und den Lebensbereichen Betroffener, aber auch die Aspekte der genetischen Disposition und die Folgen von traumatisierenden Lebensereignissen werden bearbeitet und die verschiedenen Vorgangsweisen und Konzepte zwecks Behandlung vorgestellt. Kausale Gründe sind für die Folgen des Krankheitsverlaufs bestimmend und bestimmen die Perspektive.
Psychische Leiden entwickeln sich aus körperlichen, seelischen und sozialen Faktoren. Die Vorstellung biologischer- medizinischer Faktoren, aber auch psychodynamischer Entwicklungen soll das Verständnis für das bio-psycho-soziale Modell erweitern.
Psychiatrische Krankheitsmodelle orientieren sich an Symptomen und Symptomgruppen und werden diagnostisch als Krankheitsbilder beschrieben. Eine Einführung in die Klassifikation dieser psychiatrischen Krankheitsbilder ist für eine vernetzte Sicht mit anderen Berufsgruppen nötig.
Diagnoseschemata, die vorgestellt werden sind hauptsächlich: Die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) und zusätzlich das Diagnostische und Statistische Handbuch Psychischer Störungen (DSM).
Psychopathologie als diagnostisches Instrument, Grundzüge der biologischen Psychiatrie, Psychopharmaka im Überblick, werden vermittelt. Ebenso verschiedene Verfahren in der Behandlung und Betreuung in den Bereichen :
-Akutinterventionen (Krise, Suizidprävention) ,
-chronische Verläufe und deren Betreuung,
-wesentliche spezifische Elemente der Sozialpsychiatrie; - Suchtmedizin,
-gerontopsychiatrische Aspekte.
Spezialgebiete wie genderspezifische Betrachtungen, vor allem Schwangerschaft (FASD), forensische Themen, Kinder – und Jugendpsychiatrie, transkulturelle Aspekte werden auch beleuchtet.
Lernziele
Die Absolvent*Innen kennen
• wichtige Konzepte zur Genese von psychischen Störungen und können diese im Einzelfall anwenden.
• die Theorien zum bio-psycho-sozialen Modell und sind bestimmend beim Einsatz in der Arbeit im
Mental Health- Bereich
• die wichtigsten Klassifikationen psychischer Erkrankungen. Die verschiedenen Ansätze wurden
verglichen und die Differenzierung ausgearbeitet.
• die Behandlungsmöglichkeiten und den Einsatz in der psychiatrischen Praxis.
Lehrinhalte
• dogmenhistorischer Aufriss der Psychiatrie
• Sozial-Epidemiologische Erkenntnisse über die sozialen Determinanten von psychischer Gesundheit
• allgemeine Ethik und Berufsethik
• Helsinki-Deklaration der World Medical Association
• Einordnung der Begrifflichkeiten Gesundheit und Krankheit und Anwendung auf Mental Health
Lernziele
Die Absolvent*innen
• kennen die Geschichte der Psychiatrie und können Rückschlüsse und Einordnungen gegenwärtiger
Konzepte treffen
• orientieren ihr Handeln an allgemeinen und berufsethischen Grundsätzen
• setzen einen erweiterten Gesundheitsbegriff in ihrer professionellen Tätigkeit ein
• kennen Elemente einer sinnvollen und evidenzbasierten Prävention und können Grundsätze davon
einsetzen.
Lehrinhalte
• Dokumentation, Datenschutz
• Verschwiegenheit versus Mitteilungs-/ Anzeigepflicht zur Gefahrenabwehr
• Garantenstellung und Haftung für psychosoziale Berufe
• Erwachsenenschutzgesetz
• Eingriffe in Persönlichkeitsrechte nach UbG, HeimAufG, KJHG
• Maßnahmenvollzug im Strafrecht
• Rechtliche Grundlagen für Integration auf dem Arbeitsmarkt (Behinderteneinstellungsgesetz,
Behindertengleichstellungsgesetz, Behindertengesetzgebung der Länder)
Lernziele
Die Absolvent*innen
• kennen die rechtlichen Grundlagen und Rechtsinstitute, um Menschen in psychischen
Ausnahmesituationen oder mit psychischer Erkrankung zu schützen und die Teilhabe und Integration
in der Gesellschaft zu gewährleisten
• haben sich mit den damit verbundenen Eingriffen der Gesellschaft in Persönlichkeitsrechte kritisch
auseinandergesetzt
• können sich im Spannungsfeld zwischen Freiwilligkeit und Selbstbestimmung in der Beratung und
Betreuung und erforderlichen Eingriffen gut orientieren
Lehrinhalte
• Assessment und Diagnose in der Sozialen Arbeit
• Grundlagen und Prinzipien Sozialer Diagnostik
• Kontextklärung als grundlegende Orientierung im Fall
• Visuelle Ersteinschätzung
• Instrumente zur mehrperspektivischen Diagnose
• Stärken- und Ressourcendiagnostik
• Diagnostik Sozialer Beziehungen
• Notationsverfahren
• Zielplanung
• Handlungsplanung und Selbstevaluierung
Lernziele
Die Absolvent*innen
• kennen Grundlagen der sozialen Diagnostik und können einen eigenständigen professionellen
Standpunkt dazu einnehmen.
• können ausgewählte Instrumente Sozialer Diagnostik ressourcenorientiert anwenden.
• erkennen die Gefahren einer paternalistischen Hilfegewährung und können kooperativ ziel- und
lösungsorientierte Hilfedesigns für multiprofessionelle Settings entwickeln, die die Patient*innen
der Hilfe zur autonomen Lebensführung ermächtigen.
Lehrinhalte
• Vorbereitung der Studierenden für die Praxiserfahrung
• Laufende Reflexion und Begleitung
• Abschließende Supervision und Reflexion
• Integration der Erfahrung und theoretische Aufarbeitung
Lernziele
Die Studierenden
• können zusätzlich zur Kenntnis von Methoden und Techniken in Mental Health diese Instrumente und
Werkzeuge in einer Organisation und in konkreten Beziehungen zu von Exklusion bedrohten oder
exkludierten Menschen anwenden.
• kennen die Gefahren und Chancen von beziehungstechnischen Asymmetriesituationen und können eine
helfende Beziehung aufrechterhalten und für Veränderungsprozesse nützen
• nützen die Möglichkeiten von fachlichem Austausch und Supervision zur Verbesserung ihrer
Fallarbeit und für die eigene Psychohygiene.
Lehrinhalte
• Inklusionsorientiertes Verständnis und Entstigmatisierung
• spezifische Problem verschiedener Zielgruppen (Kinder bis Alter) z.B. Sexualität,
Freizeitgestaltung etc.
• Trialog und bedürfnisorientierte Versorgung
• integrierte und gemeindenahe Versorgung
• Sozialsychiatriepläne und Entwicklungsperspektiven
Lernziele
Die Absolvent*innen
• verstehen Theorie und Praxis der wesentlichen Modelle einer subjektorientierten,
sozialarbeitswissenschaftlich und pflegewissenschaftlich fundierten psychiatrischen Praxis.
• haben ein inklusionsorientiertes Verständnis von Personen mit erheblichen und dauerhaften
psychischen Störungen entwickelt.
• sind in der Lage, die Grundprinzipien entstigmatisierender und lebensweltnaher Vorgehensweisen in
allen Praxisfeldern anzuwenden.
Lehrinhalte
• Vermittlung eines Überblicks über unterschiedliche Herangehensweisen in der Supervision.
• Anhand von Supervisionsvignetten werden (insbesondere integrative) Techniken der Supervision
vermittelt.
Lernziele
Die Studierenden
• kennen verschiedene Formen der Supervision und fachlichen Leitung
• können den Nutzen erkennen und beschreiben
• können Kriterien für die Auswahl von Supervisor*innen formulieren und in Entscheidungsprozessen
einsetzen
• sind fähig, Supervision für ihre fachliche Weiterentwicklung zu nutzen.
Lehrinhalte
Es werden die Entstehungsbedingungen von Case Management in den USA, Großbritannien und Deutschland ebenso wie der Diskurs in Österreich vermittelt. Die Geschichte der Methodenentwicklung sowie die Ausdifferenzierung von Modellen werden in Hinblick auf die Anwendbarkeit im Sozial- und Gesundheitswesen Österreichs besprochen. Die Prinzipien eines sozialarbeiterischen Case Managements werden in Hinblick auf Ähnlichkeiten und Unterschiede zur gängigen Praxis der Einzelfallhilfe diskutiert, um schließlich auf die Unterscheidung zwischen Case Management auf der Fallebene und der Systemebene einzugehen. Ablaufmodelle des Case Managements auf Fallebene werden vorgestellt, eine Vertiefung erfolgt im Rahmen der einschlägigen Lehrveranstaltungen. Die Studierenden können den Unterschied zwischen Social Work Case Management und anderen Formen von Case Management erkennen und beschreiben. Sie können den Phasenverlauf von Case Management Prozessen beschreiben und haben und vor einem Fachpublikum wie auch vor einem Laienpublikum das Konzept des Social Work Case
Lernziele
Die Absolvent*innen
• kennen den theoretischen Hintergrund von Case Management und können die unterschiedlichen Konzepte
und Modelle vor dem Hintergrund der (Entstehungs-) Kontexte im angloamerikanischen und
deutschsprachigen Raum auf ihre Anwendbarkeit im österreichischen Sozial- und Gesundheitswesen
bewerten.
• sind mit den Prinzipien eines sozialarbeiterischen Case Managements vertraut und können
selbstständig einen Unterstützungsprozess entsprechend den Ablaufmodellen von Case Management
planen.
• können die Zusammenhänge zwischen fallbezogenen CM-Aktivitäten und dem organisatorischen CMSetting
beschreiben.
• können fallbezogen einen Unterstützungsprozess so gestalten, dass lebensweltliche und
organisatorische Ressourcen genutzt werden
Lehrinhalte
• Gesprächstypen und Gesprächsaufbau
• explorative, strukturierende, konfrontierende, verhandelnde und die Eigendiagnose beeinflussende
Gesprächstechniken
• Abgrenzung zu psychotherapeutischem Gesprächsverständnis
Lernziele
Die Studierenden
• können Gespräche strukturieren und steuern
• beherrschen eine Reihe von Techniken, mit denen ihnen eine konstruktive Beratungstätigkeit gelingen
kann
• können ihre eigene Performance im Gespräch beobachten, beschreiben und analysieren.
Lehrinhalte
• Grundzüge der Gesundheits- und Sozialwissenschaften
• Wissenschaftliches Arbeiten
• Zentrale Forschungs- Handlungs- und Anwendungsfelder
• Gesundheitskonzepte
• Soziale Determinanten von Gesundheit- und Krankheit
• Prävention und Gesundheitsförderung, ambulante und stationäre Versorgung, Rehabilitation
• Ist-Situation und Entwicklungsperspektiven
Lernziele
Die Absolvent*innen
• erläutern / diskutieren gesundheits- und sozialwissenschaftliche Grundzüge und Prinzipien und
reflektieren die Komplexität des Gesundheitsbegriffes, in Wechselwirkung bio-psycho-sozialer
Faktoren
• identifizieren Probleme und Herausforderungen aktueller gesundheits- und sozialwissenschaftlicher
Themen und diskutieren relevante Entwicklungen
• Zeigen in einer Seminararbeit die Fähigkeit zur Anwendung wissenschaftlichen Arbeitens
Lehrinhalte
• Vorstellung der Geschichte und unterschiedlichen regionalen Herkunft und Weiterentwicklung von
Conferencing Modellen
• Einführung in das Verfahren
• Problemsicht verhandeln und Sorge formulieren
• Einladung gegenüber Professionist*innen und Nutzer*innen
• Durchführen des Verfahrens
• Wirksamkeitsstudien
Lernziele
Die Absolvent*innen können
• mit Nutzer*innen und Professionist*innen die Problemsicht verhandeln und eine Sorge formulieren
• Angebote von Conferencing Modellen und Persönlicher Zukunftsplanung setzen und initiieren
• das Netzwerk einbeziehen und erweitern
• Konferenzen unterschiedlicher Anlässe lösungsabstinent umsetzen
• Moderation und Meeting-Gestaltung übernehmen
• Das Ownership der entworfenen Pläne und die Wichtigkeit von Folgekonferenzen anerkennen
Lehrinhalte
• Vorbereitung der Studierenden für die Praxiserfahrung
• Laufende Reflexion und Begleitung
• Abschließende Supervision und Reflexion
• Integration der Erfahrung und theoretische Aufarbeitung
Lernziele
Die Studierenden
• können zusätzlich zur Kenntnis von Methoden und Techniken in Mental Health diese Instrumente und
Werkzeuge in einer Organisation und in konkreten Beziehungen zu von Exklusion bedrohten oder
exkludierten Menschen anwenden.
• kennen die Gefahren und Chancen von beziehungstechnischen Asymmetriesituationen und können eine
helfende Beziehung aufrechterhalten und für Veränderungsprozesse nützen
• nützen die Möglichkeiten von fachlichem Austausch und Supervision zur Verbesserung ihrer
Fallarbeit und für die eigene Psychohygiene.
Lehrinhalte
• Einführung, Definition, Kennzeichen einer Krise
• Methoden der Krisenintervention, Krisenverläufe, Faktoren einer Krise
• Unterscheidung von Krise und psychische Erkrankung bzw. Krise und psychiatrischer Notfall,
Kooperation mit der Psychiatrie
• Übergänge von Lebensabschnitten
• Organisation der Krisenintervention, telefonische Krisenintervention
• Suizid und Suizidprävention
• Besonderheiten der Krisenintervention bei Kindern
• Kriseninterventionen nach besonders belastenden Lebensereignissen wie Vergewaltigung, Tod,
Kindesmisshandlung, Wegweisung
• Rechtliche Aspekte
Lernziele
• Die Studierenden erwerben grundlegende Kenntnisse zur Erkennung und Einschätzung psycho-sozialer
Krisen.
• Vermittelt wird eine Theorie und Praxis der Krisenintervention, die von der Prämisse ausgeht, dass
das Erkennen von Krisensymptomen einen Technikwechsel in der Beratung erfordert, der die
Stabilisierung der Klient*innen in den Fokus stellt.
• Wichtige Maßnahmen in der Betreuung suizidaler Klient*innen können auch in Stresssituationen
identifiziert und eingesetzt werden.
• Die Studierenden kennen grundlegende persönliche Bewältigungsstrategien nach komplexen akuten
Betreuungssituationen und Traumata und verbinden das erworbene Wissen mit den Lerninhalten
relevanter anderer Lehrveranstaltungen
Lehrinhalte
• Von der Idee zur Forschungsfrage (Themenfindung, Literaturrecherche, Präzisierung der
Fragestellungen, Auseinandersetzung mit dem aktuellen Forschungsstand)
• Aufbereitung der Mental Health Relevanz
• Auswahl der Forschungsmethoden zur Beantwortung der Forschungsfrage, bzw. des Ziels der Arbeit
• Zitier- und Literaturverwaltungstools
Lernziele
Die Absolvent*innen
• verfassen / konkretisieren ein Forschungsvorhaben, bzw. eine wissenschaftliche Fragestellung im
Rahmen eines Exposés.
Lehrinhalte
Die Veranstaltung thematisiert im Besonderen Verfahren qualitativer Art, führt aber insgesamt in die Grundlagen der empirischen Sozialforschung ein. Den Teilnehmer*innen werden die wesentlichen Paradigmen empirischer Sozialforschung sowie deren wissenschaftstheoretischen Voraussetzungen vermittelt. Die Vielfalt qualitativer Verfahren soll mit ihren jeweiligen theoretischen und methodologischen Vorgehensweisen und Erkenntnisinteressen anhand von Studien beispielhaft theoretisch reflektiert und praktisch erprobt werden. Die Stärken und Schwächen einzelner qualitativer Ansätze werden dabei an konkreten Anwendungskontexten reflektiert. Einen weiteren Schwerpunkt stellt das Studiendesign dar. Vermittelt wird die Planung und Durchführung der jeweiligen Schritte des Forschungsprozesses, was in Berücksichtigung der Diskussion um Gütekriterien und Forschungsethik erfolgt.
Lernziele
Die Absolvent*Innen
• verfügen über Kenntnis der in der aktuellen sozialwissenschaftlichen Forschung verwendeten
wichtigsten Methoden empirischer Sozialforschung. • haben die Fähigkeit einzuschätzen, welche
Verfahren für welche Fragestellungen geeignet sind.
• Empirische Studien können unter methodischen Gesichtspunkten interpretiert und kritisch
eingeschätzt werden.
• können das Vorgehen bei einer eigenen empirischen Studie systematisch planen.
Lehrinhalte
• Salutogenese und Recovery, sowie Implikationen in sozialpsychiatrischen Institutionen
• Diskurse zum Menschen- und Krankheitsbild
• Empowerment und spezifische sozialpsychiatrische Ansätze
• Open Dialogue und Windhorse-Ansatz
• Peer-Beratung und die Erfahrenen-Expertise
• Aktuelle Entwicklungen zu nationalen und internationalen Modellen und Projekten
Lernziele
Die Absolvent*innen
• können Salutogenese und Recovery definieren und verstehen das Konzept
• erkennen den Einfluss von Menschen- und Krankheitsverständnis auf den Diskurs zur Psychiatrie und
deren Behandlungszugängen
• wissen über spezifische sozialpsychiatrische Ansätze und deren Einsatzmöglichkeiten bescheid
• können an Hand der erlernten Modelle diese kritisch einschätzen und ihre eigene Handlungspraxis
erweitern und entwickeln neue Anwendungsmöglichkeiten
• sind in der Lage aktuelle Entwicklungen zu beurteilen und unter dem Blickwinkel vom Konzept des
Empowerments zu beurteilen
Lehrinhalte
Mittels eines Exkurses zu den komplexen Bedingungen des Phänomens Sucht wird ein grundlegendes Verständnis vermittelt für die Situation der Betroffenen, ihre spezifische Kommunikation mit der Umwelt, dem Hilfssystem und den begleitenden Betreuer*innen. Unterstützende Arbeit braucht eine Grundhaltung und ein durchgehendes Konzept, welches geeignet ist, die komplexe Veränderung in einer Abhängigkeitsentwicklung zu verstehen und entsprechend zu verändern. Körperliche, neurologisch-psychiatrische, psychologische und soziale Elemente sind zu integrieren und werden im Rahmen des multidimensionalen Ansatzes bearbeitet. Besonderes Augenmerk wird auf die Begleitstörungen gelegt, die vor allem im psychischen Bereich (Komorbidität) den Verlauf mitbestimmen und oft besondere Herausforderungen darstellen. Vor diesem Hintergrund ist die Erarbeitung von Vorgangsweisen wichtig, welche den Betroffenen und ihrer Umgebung Anreiz für eine Veränderungsmotivation geben. Dazu werden Techniken wie das Motivationale Interview (nach Miller& Rollnik) und andere kommunikative Ansätze vermittelt, die grundsätzlichen Interventionsmaßnahmen im Verlauf einer Erkrankung erörtert und die Versorgungsstruktur in der medizinisch-psychosozialen Landschaft beleuchtet.
Lernziele
Die Teilnehmenden
• erwerben die Fähigkeit zu Kontaktaufnahme und Begleitung im Rahmen des chronischen Verlaufs einer
Störung durch den schädlichen Gebrauch von Substanzen und gewinnen Einblick in
nichtsubstanzbezogene Aspekte
• sind in der Lage, suchtspezifische Beratungs- und Behandlungsmethoden einzusetzen
• erlangen einen Überblick über die verschiedenen Angebote in ambulanten und stationären Settings
• erlangen Kenntnis der suchtpolitischen (u.a. gesetzlichen) Grundlagen in Bezug auf die Versorgung
der Patient*innen.
Lehrinhalte
Studien zu frühen Traumata in der Kindheit (z.B. Felitti, 2002) belegen, dass Betroffene später häufiger an Armut, Arbeitslosigkeit, Wohnungslosigkeit und sozialer Gefährdung leiden. Auch im Erwachsenenalter kann es bei akuten Traumatisierungen, die nicht rechtzeitig aufgefangen und verarbeitet werden können, zu einer längerdauernden posttraumatischen Belastungsstörung kommen, die das Leben in vielen Bereichen (Arbeit, Beziehungen, Selbstwert u.a.m.) stark beeinträchtigt.
Die fachliche Beschäftigung mit und das Wissen über Psychotraumatologie umfasst als interdisziplinäre Schnittstelle neben Psychiatrie und Psychotherapie viele Berufsgruppen (Soziale Arbeit, Krankenpflege, Pädagogik). Entsprechend geschulte Fachkräfte können die Verhaltensweisen Betroffener besser einordnen und Traumaverarbeitungsprozesse mithilfe ressourcenorientierter und psychoedukativer Methoden gezielter unterstützen.
Vor dem Hintergrund aktueller Erkenntnisse aus Neurobiologie und Stressforschung sollen praktische Konsequenzen für Beratung und Behandlung diskutiert sowie eine traumsensible Haltung im Sinne des Empowerments der Klient*innen vermittelt werden.
Lernziele
Die Teilnehmenden
• sollen zu einer wissenschaftlich fundierten, trauma- und bindungsorientierten Herangehensweise im
Umgang mit Betroffenen befähigt werden
• sollen traumaspezifische Beratung mittels psychoedukativer und stabilisierender Methoden umsetzen
können
• sollen über Techniken zur Selbstfürsorge verfügen
• Kenntnisse über strukturell verankerte traumaspezifische Versorgungsangebote aufweisen.
Lehrinhalte
• Definitionen und Theorien zu Aggression und Gewalt
• Grundzüge des Aggressions- und Deeskalationsmanagements
• Gewaltfreie Kommunikation
• Deeskalierende Maßnahmen bei agitierten Patient*innen
• Befreiungstechniken in Notsituationen
Lernziele
Die Absolvent*innen
• erkennen frühzeitig Situationen potentieller Eskalation
• Erläutern wichtige Aspekte des Aggressions- und Deeskalationsmanagements
• sind in der Lage gewaltfrei zu kommunizieren
• kennen / demonstrieren Befreiungstechniken
Lehrinhalte
• Gesamter Inhalt des Masterlehrgangs
Lernziele
Die Absolvent*innen
• können die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeit aufbereiten und vor der Prüfungskommission
präsentieren und verteidigen
• sind in der Lage das im Masterstudium vermittelte Wissen zu vernetzen und ie erworbenen Fertigkeiten
und Fähigkeiten im Bereich Mental Health anzuwenden und zu reflektieren.
Lehrinhalte
• Erstellung eines Zeitplans für die Durchführung
• Operationalisierung, Festlegung von Methodik, Studiendesign und Sample
• Festlegung des empirischen Zugangs
• Datenerhebung, -verarbeitung, Analyse und Interpretation
• Verschriftlichung
Lernziele
Die Absolvent*innen
• formulieren eine Forschungsfrage im Kontext von Mental Health, sowie Vorannahmen und Hypothesen
• können ein geeignetes Studiendesign erstellen und in der Praxis umsetzen
• können erhobene Daten auswerten, interpretieren und die Ergebnisse mit wissenschaftlichem
Hintergrund kritisch diskutieren.
Lehrinhalte
• Diskurse zu den Begriffen Inklusion und Partizipation
• Historische Bezüge und Handlungskonzepte
• Autonomie, Selbständigkeit und Selbstvertretung
• Innovative Unterstützungskonzepte und aktuelle Entwicklungen national als auch international
• Empowerment
• Der Trialog und andere partizipative Ansätze und Methoden
• Fördernde rechtliche Rahmenbedingungen durch die UN-BRK
• Prozesse der Zusammenarbeit zwischen Fachkraft und Nutzer*in
Lernziele
Die Absolvent*innen
• kennen zentrale Elemente der Diskurse rund um die Begrifflichkeiten Inklusion, Partizipation und
Empowerment
• können aus den Diskursen heraus Handlungskonzepte bewerten und entwickeln Methoden zur Förderung
von Inklusion und Partizipation
• verfügen über die Kenntnis rechtlicher Rahmenbedingungen
• erweitern ihr Methodenset/ihre Handlungskompetenz um partizipative Verfahren
• können die ihnen theoretisch bekannten innovativen Arbeitsansätze und Konzepte und deren
praktische Umsetzung erarbeiten
• wissen was Trialog und andere partizipative Methoden sind und können diese auch durchführen
• kennen nationale und internationale Netzwerke und Selbstvertretungsorganisationen
Lehrinhalte
• Grundlagen des Sozialmanagements in Abgrenzung zum ForProfit Managements.
• Einführung in die Managementtheorie.
• Führungsstile, -eigenschaften, -rollen und -methoden;
• Management by Objectives, MitarbeiterInnengespräche,
• Teamarbeit und Teamentwicklung, Personalentwicklung.
Lernziele
Die Studierenden
• können eigenständig Aufgaben im mittleren Management sozialer- bzw Gesundheits- Einrichtungen
übernehmen
• sind in der Lage, die einschlägige wissenschaftliche Literatur zu sozialem Management zu
rezipieren, zu reflektieren und in den Kontext der jeweiligen Diskurse einzuordnen
• haben Skills zur Leitungstätigkeit in sozialen Organisationen, insbesondere für die Teamleitung
und die fachliche Leitung
• haben zumindest beispielhaft Kenntnis der modernen Managementliteratur und ihres Kontextes mit
besonderer Schwerpunktsetzung auf Management der sozialen Arbeit und in Abgrenzung zu
"Managerialismus"
• verstehen organisatorische Innovation als ein Instrument der Weiterentwicklung
Lehrinhalte
• Modelle und Herausforderungen der Kooperation der Mental Health Fachkräfte mit den wichtigsten
Nachbarprofessionen und Nachbardisziplinen (Psychologie, Polizei, Gesundheitswissenschaften und
Medizin, Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft, Schulpädagogik etc.).
• Fragen der Behauptung der Mental Health Expertise in interdisziplinären Teams.
Lernziele
Die Studierenden
• können die spezielle Fachkompetenz der Mental Health Expertise sowie die Fachkompetenzen der
wichtigsten Nachbardisziplinen (Pädagogik, Exekutive, Soziale Arbeit, Psychologie, Verwaltung
etc.) definieren.
• können intraprofessionelle und interprofessionelle Kooperation unterscheiden und die möglichen
Synergien, aber auch Konfliktpunkte interprofessioneller Kooperation erfassen.
• kennen die wesentlichen Voraussetzungen konstruktiver Kooperation.